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Warenhaus "Geschwister Knopf" (Marktplatz 14)
Von Stadtwiki
Das Gebäude des Warenhauses "Geschwister Knopf" befand sich am Marktplatz 14 in Pforzheim und wurde nach Entwürfen des Hausarchitekten Camillo Frei aus Karlsruhe erbaut und am 8. Dezember 1911 feierlich eröffnet. Margerete Levis musste an die Herbert Luplow KG aus Münster 1938 verkaufen. Die Luplow-Ruine wurde 1953 abgebrochen.
1914 wurde das am Marktplatz befindliche ehemalige Wronker-Warenhaus übernommen und in den Warenhaus-Komplex integriert, der nun das ganze Quartier am Marktplatz umfasste. Am 20.11.1931 wurde ein Erweiterungsbau des Warenhauses Knopf eröffnet. 1931 war Inhaber des Pforzheimer Warenhauses Max Knopf (1857-1934). Seit 1934 führte Margarethe Levis (Knopf), die Tochter von Max Knopf, nach dem Tod ihres Vaters im Oktober 1934 die Geschäfte. Ihr Bruder Rudolf Hermann Knopf (1893-1924) der einzige Sohn von Max und ausgemachter Nachfolger war bereits im April 1924 an einer Grippe gestorben.
Anfang April 1933 schreibt der Pforzheimer Anzeiger über den Boykott jüdischer Geschäfte in Pforzheim. Schon einige Zeit vor Beginn des Boykotts am 1. April 1933 um 10 Uhr hatten sich Menschenmengen vor dem Kaufhaus Geschwister Knopf versammelt und sich Posten der SA vor den Eingängen des Kaufhauses postiert. In einer Übersicht, die vom Badischen Finanz - und Wirtschaftsministerium erteilten Genehmigungen zur "Entjudung" von Warenhäusern, Kaufhäusern usw. betreffend, als Folge der Verordnung zur Anmeldung des Vermögens von Juden vom 26. April 1938, findet sich zum Pforzheimer Kaufhaus Geschwister Knopf folgende Angabe: "Warenhaus Geschwister Knopf, Einzelinhaberin Frau Marg. Levis, geb. Knopf in Karlsruhe. Arische Erwerber - E. Laplow K.G. in Pforzheim, - erteilte Genehmigung - 19.11.1938".
Die Ruine wurde 1953 abgebrochen.
Max' Tochter Grete, die den Betrieb nach Max führte, war gezwungen an Herbert Laplow KG aus Münster zu verkaufen. Margarethe Levis und ihrer Familie gelang im März 1941 die Flucht in die USA, andere Familienmitglieder in die Schweiz.
siehe auch
Quellen
- Gerhard Brändle: Die jüdischen Mitbürger der Stadt Pforzheim. 1985, S. 72-73.83.
- Michail Fundaminski: Aus der Vergangenheit Pforzheimer Warenhäuser. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. 155. Bd. Stuttgart 2007 S. 505-531.
- Thomas Frei, John F. Mueller: Suche nach einem bestimmten Knopf. In: Pforzheimer Zeitung. 1. April 2011 [1]
- Der Erweiterungsbau Geschw. Knopf In: "Pforzheimer Rundschau" vom 21. November 1931 [2]