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Wallfahrtskirche Hl. Kreuz (Hohenwart)
Von Stadtwiki
Die ehemalige Wallfahrtskirche Hl. Kreuz befindet sich Hohlweg 1 im Pforzheimer Stadtteil Hohenwart. Seit dem Bau der benachbarten Kirche Maria Königin 1956 ist sie nur noch eine Kapelle.
Inhaltsverzeichnis |
Geschichte
spätgotische Kirche (ab 1490)
Bei dem Vorgängerbau handelte es sich um einen spätgotischen Saalbau mit dreiseitigem Chorschluss nach Westen. Der Altar der Kapelle wurde 1490 geweiht.
Wallfahrtskirche Hl. Kreuz (ab 1728)
Zum Dank, dass sie im pfälzischen Erbfolgekrieg verschont wurden, gelobten die Einwohner der Pfarrei Neuhausen eine jährliche Wallfahrt zum Heilig-Kreuz-Altar. Das Gnadenbild des kreuztragenden Christus wurde Ziel einer Wallfahrt, die jählich am zweiten Sonntag im September stattfand und die im 18. Jahrhundert wieder belebt wurde und auf spätmittelalterliche Zeit zurückgeht. Die Baudatierung "1728" über dem Rundbogenportal im Westen bezieht sich auf eine Verlängerung des Kirchenschiffs. Um 1740 wurde das Gebäude im Stil des Barock umgestaltet mit Hochaltar und flacher Putzdecke mit allegorishen Malereien in stuckgerahmten Medaillons. Am 11. September 1748 wurde durch Weihbischof Johann Adam Buckel die Glocke geweiht.
Heilig-Kreuz-Kapelle (ab 1956)
Bis zum Neubau der katholischen Kirche 1955 wurde die ehemalige Wallfahrtskirche für regelmäßige Gottesdienste genutzt. Seit 1956 dient das Gebäude nur noch als Kapelle. 1980 wurde die Heilig-Kreuz-Kapelle vollständig renoviert und die Wallfahrt wiederbelebt.
Ausstattung
spätgotische Kirche (ab 1490)
- steinerner Altartisch im spätgotischen Stil, 1490.
- Das Wallfahrts- und Gnadenbild aus Lindenholz auf der Altarmensa zeigt Christus, der sein Kreuz schleppt. Köhler schreibt dieses barock überfasste Schnitzwerk des gotischen "weichen Stils" dem schwäbischen Meister der Weggentalgruppe zu und datiert es in die Zeit um 1440; damit wäre das Kreuzigungsbild älter als die Kapelle.
- zwei geschnitzte und farbig gefasste Skulpturen der hl. Katharina und der hl. Barbara, die vom spätgotischen Vorgängeraltar stammen. Köhler schreibt sie einer oberrheinischen Werkstatt im Umfeld des "Meisters des Kreenheimstettener Altars" zu.
barocke Wallfahrtskirche Hl. Kreuz (ab 1728)
- eine von Engeln gehaltene Deckenkartusche über dem Altar mit dem Wappen des Ortsherren Carl Theodor von Gemmingen, 1740.
- Hochaltar im Barockstil aus dem Jahre 1741 aus Holz und Stuck, dessen Pilaster ein Gemälde aus dem 19. Jahrhundert einrahmen.
- Aus dem Jahr 1734 ist noch heute die wertvolle Schrankorgel erhalten. Die barocke Schrankorgel wurde 1734 von dem kurpfälzischen Hoforgelmacher Liborius Müller aus Heidelberg für das Heidelberger Jesuitenkolleg gefertigt. Als der Jesuitenorden 1773 aufgelöst wurde, gelangte die Orgel vermutlich in die Pforzheimer Schloßkiche. 1810 ist es erstmals in Hohenwart bezeugt.
Weblinks
- Die Heilig-Kreuz-Kapelle auf der Internetpräsenz des katholischen Dekanats Pforzheim
- Die Heilig-Kreuz-Kapelle auf der Internetpräsenz der Löblichen Singer
Literatur
- Glockenweihe: Das Weihetagebuch des Speyerer Weihbischofs Johann Adam Buckel von 1746 bis 1771 - Schriften des Diözesan-Archivs Speyer 3 - Clemens Jöckle
- Hohlweg 1 (Hohenwart), Wallfahrtskirche Hl. Kreuz . In: Christoph Timm:Pforzheim. Kulturdenkmale in den Ortsteilen Pforzheim 2006, S. 244-249
- Hermann Diruf, Christoph Timm: Kunst- und Kulturdenkmale in Pforzheim und im Enzkreis. : Theiss, Stuttgart 2002, S. 128