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Nikolaus Bernhard
Von Stadtwiki
Nikolaus Bernhard (* 1907 in Bühl, heute Ortsteil von Bibertal; † 19. August 1957 in Berlin) war Maurer, Gewerkschafts-Sekretär in Pforzheim, SPD-Reichstagsabgeordneter und Gegner der Nationalsozialisten.
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Weimarer Zeit
Nikolaus Bernhard trat 1900 der Gewerkschaft und der SPD bei. Von 1906 bis 1914 war er Geschäftsführer des Maurer- später Bauarbeiterverbandes in Heilbronn, Pforzheim und Straßburg. 1909 war er Streikführer des Streiks der Maurer und Bauarbeiter in Pforzheim. 1911 und 1912 war er Stadtverordneter und Vorsitzender der SPD in Pforzheim. Nach der Kriegsteilnahme wurde er erst Sekretär und von 1927 bis 1933 erster Vorsitzender des Bauarbeiterverbandes beziehungsweise des Baugewerbebundes in Hamburg und Berlin. Bis 1933 war er auch Mitglied im Bundesvorstand des ADGB (Allgemeiner Deutscher Gewerkschafts-Bund), von 1930 bis 1932 und noch einmal 1933 wurde er in den Reichstag gewählt.
In den Fängen der Gestapo
1933 wurde er kurzzeitig inhaftiert und war mehrmals von Hausdurchsuchungen und Vorladungen der Gestapo betroffen. Im Herbst 1939 sperrten ihn die Nazis ins KZ Sachsenhausen. Im Rahmen der “Aktion Gitter“ nach dem Attentatsversuch auf Hitler am 20. Juli 1944 wurde er 1944 erneut im KZ Sachsenhausen inhaftiert.
Nach 1945
Nach der Befreiung am 8. Mai 1945 war Bernhard Vorsitzender der Industriegewerkschaft Bau in Großberlin und bis 1948 dritter Vorsitzender des FDGB (Freier Deutscher Gewerkschafts-Bund), dann trat er aus Protest gegen die Politik der SED aus der Partei und dem FDGB aus und ging nach Westberlin.
Literatur
- Stefan Endlich: "Für Freiheit und Menschenwürde – 100 Jahre IG Metall", Pforzheim, 1991
- Freie Presse (SPD-Zeitung in Pforzheim), 24. Juli 1909
- Sozialdemokratische Partei Deutschlands (Hrsg.): Der Freiheit verpflichtet. Gedenkbuch der deutschen Sozialdemokratie im 20. Jahrhundert. Marburg 2000, S. 35f.